RAKU - individuelle Keramik mit TraditionDer Ursprung des Raku steht in engem Zusammenhang
mit dem Zen-Buddhismus und der Tee-Zeremonie in Japan.Sen-no Rikyu,ein höfischer
Teemeister des 16.Jahrhunderts prägte diese noch heute gültige Zeremonie. Dabei
entsprachen die niedrig gebrannten Teeschalen des Töpfers Tanaka Choijros(1516-1592)
genau seinen Vorstellungen und genossen bald höchste Anerkennung.
Dem Töpfer wurde ein goldenes Siegel mit der Inschrift "Raku" verliehen-das
bedeutet soviel wie "Wohlgefühl", "Freude ",
"Glück".......
Die Kunst des Raku hat sich seitdem in Japan beständig erhalten. Erst mehr als 300 Jahre
später wird sie (vor allem durch Bernhard Leach) zunächst in den USA bekannt. und seit
den siebziger Jahren fasziniert zunehmend auch europäische Keramiker die natürliche
Einfachheit,zu der diese Keramik zwingt und der Reiz,
dabei dem Zufall eine Chance zu lassen...
Die Raku-Ware wird bei 850-950 ℃ vorgebrannt (Schrühbrand). Die Gefäße werden dann
glasiert und getrocknet..
Beim eigentlichen Raku-Brand werden,wenn die Glasur sichtbar geschmolzen ist,die Gefäße
in glühendem Zustand mit Zangen dem Ofen entnommen und darauf in
Sägemehl,Laub,Papierschnitzel o.ä.unter Luftabschluß zum "Räuchern"
gelegt.Durch die plötzliche Abkühlung entsteht ein feines Rißnetz in der Glasur
("Craquelée") . Diese Risse und auch nichtglasierte Stellen des Gefäßes
werden durch sich einlagernden Kohlenstoff schwarz. Die reduzierende Umgebung erzeugt bei
den der Glasur beigemengten Metalloxiden farbige,metallische oder irisierende Effekte.
Jedes dieser entstandenen Gefäße erhält so durch die Vielzahl "zufälliger"
Einflüsse eine individuelle Ausdruckskraft - Jedes Stück ist einmalig und bietet auch
aus verschiedenen Perspektiven einen jeweils anderen Blick.
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